Wie viele Deiner Kolleginnen tragen einen Hijab? Wie viele aus deinem Team sind schwarz und wie viel sind weiß, gesund und hetero?
Du möchtest das vielleicht nicht hören, aber ich versichere dir, dass dein Arbeitsplatz nicht frei von Rassismen ist. Rassismus ist tief in unserer weißen Mehrheitsgesellschaft verankert und spiegelt sich somit auch in den Unternehmenskulturen wieder. Fängt man einmal an genauer hinzuschauen, dann erkennt man ihn klar und deutlich.
Wo fängt Rassismus an?
“Ein blöder Spruch ist doch nicht gleich rassistisch.” – Oder doch?
Rassistische Gewalt besteht nicht nur aus körperlichen Übergriffen oder rechtsradikalen Organisationen. Rassismus fängt bei den blöden Witzen und Kommentaren in der Kaffeepause an. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, hat große Auswirkungen auf die Betroffenen. Mit dieser Art von Mikroaggressionen werden Betroffene mehrmals am Tag daran erinnert, nicht der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen.
Ignoranz ist nicht gleich Toleranz.
Vielleicht sind für dich ‘alle Menschen gleich’, vielleicht hast du dir tatsächlich nie Gedanken über Herkunft oder Hautfarbe gemacht. Aber bedeutet das, dass du komplett vorurteilsfrei bist? Rassismus und Diskriminierung wird oft von Nicht-Betroffenen bewusst oder unbewusst ignoriert. Doch Rassismus und Diskriminierung verschwinden nicht einfach, wenn man sich entscheidet, sie nicht zu sehen. Im Gegenteil, man unterstützt sie damit in gewisser Weise sogar.
Damit wir Rassismus aktiv bekämpfen können, müssen wir anfangen, die Dinge beim Namen zu nennen. Das bedeutet zu akzeptieren, dass Rassismus ein System ist, das von Weißen erschaffen wurde und von dem Weiße bis heute profitieren. Wir müssen anfangen, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen und lernen, mit dem unangenehmen Gefühl umzugehen.
Warum ist das eine HR-Aufgabe?
Ganz einfach, wir HRler:innen sind für die Unternehmenskultur zuständig. Es ist unsere Aufgabe, für das Wohlbefinden des Teams zu sorgen. Rassismus und Diskriminierung sind Gift für die Unternehmeskultur und für das Team. Also ist es doch nur logisch, ein Gegenmittel zu finden und es aktiv einzusetzen.
Das schaffen wir nur gemeinsam. Indem wir unsere Ressourcen nutzen, Empathie zeigen und verstehen, dass Betroffene mehr Chancen und Optionen angeboten werden müssen. Dass mehr Geschichten erzählt und gehört werden müssen. Und indem aus rassistischen Übergriffen – egal ob verbal oder körperlich – Konsequenzen gezogen werden. Wer toleriert und aussitzt, macht sich mit schuldig und verschiebt das Problem auf die Betroffenen.
Haltung zeigen und Awareness schaffen. Wir HRler*innen können uns über viele Dinge streiten. Welches HR Software ist die bessere, wie geht New Work wirklich und vieles mehr. Doch über eines sind wir uns einig: Rassismus wird in unserer Unternehmenskultur in keinster Weise toleriert.
Genau deshalb, brauchen wir die Initiative Love HR, hate Racism. Trage das Logo und zeige, dass du für eine Zukunft stehst, in der Rassismus keinen Platz in deinem Arbeitsumfeld hat.